Veröffentlicht am März 15, 2024

Der wahre Wert liegt nicht in der Follower-Zahl, sondern im Aufbau eines digitalen „Stammtischs“, wo Vertrauen direkt zu Umsatz wird.

  • Echte Communitys senken Werbekosten drastisch, da Empfehlungen aus der Gruppe eine höhere Konversionsrate haben als bezahlte Anzeigen.
  • Der Fokus muss von reiner Inhaltsverbreitung auf konsequente, wertschätzende Interaktion und den Aufbau von Beziehungen verlagert werden.

Empfehlung: Konzentriere dich darauf, der Gastgeber deiner Nische zu werden, statt nur ein weiterer Sender zu sein. Schaffe einen Raum für echten Austausch, und die Kunden werden organisch folgen.

Als Social-Media-Manager kennst du das Gefühl nur zu gut: Die Follower-Zahlen steigen, die Likes kommen rein, aber der Sprung zu echten, zahlenden Kunden bleibt aus. Du postest wertvolle Inhalte, optimierst Hashtags und trotzdem fühlt es sich an, als würdest du gegen eine unsichtbare Wand rufen. Die Feeds sind überfüllt und die organische Reichweite scheint ein Relikt aus vergangenen Tagen zu sein. Viele raten dir, einfach „mehr Content“ zu produzieren oder das Werbebudget zu erhöhen, doch das fühlt sich oft wie ein Fass ohne Boden an.

Aber was, wenn der Denkfehler nicht in der Frequenz oder im Budget liegt, sondern in der fundamentalen Herangehensweise? Was, wenn die Lösung nicht darin besteht, lauter zu schreien, sondern darin, bessere Gespräche zu führen? Dieser Artikel bricht mit der reinen Content-Logik und stellt eine These in den Mittelpunkt: Eine profitable Online-Präsenz entsteht nicht durch bloßes Senden, sondern durch den Aufbau eines digitalen „Stammtischs“. Einem Ort, an dem sich deine Zielgruppe zugehörig fühlt, wo echtes Vertrauen – die härteste Währung im Netz – aufgebaut wird und wo Kaufentscheidungen eine natürliche Folge dieser Beziehung sind, nicht das Ergebnis einer aggressiven Werbekampagne.

Wir werden gemeinsam erkunden, warum dieser beziehungsorientierte Ansatz finanziell überlegen ist, wie du den Grundstein für eine solche Gemeinschaft legst und welche strategischen Fehler du unbedingt vermeiden musst. Anstatt nur Follower zu sammeln, wirst du lernen, eine loyale Basis von Mitgestaltern und Markenbotschaftern zu kultivieren, die dein Unternehmen nachhaltig wachsen lassen.

Warum Unternehmen mit echter Community 70% weniger für Werbung ausgeben?

Die Antwort liegt in einem einzigen, mächtigen Wort: Vertrauen. In einer digitalen Welt, in der wir täglich mit hunderten Werbebotschaften bombardiert werden, haben wir gelernt, die meisten davon auszublenden. Eine echte Community agiert hier als fundamentaler Gegenpol. Sie ist kein Marktplatz, sondern ein Vertrauensraum. Wenn ein Mitglied deiner Community eine positive Erfahrung teilt, hat das eine völlig andere Gewichtung als eine Hochglanzanzeige. Es ist eine persönliche Empfehlung von jemandem, dem man bereits vertraut. Genau das bestätigt auch die Wissenschaft: Eine Studie von Prof. Dr. Nils Andres zeigt, dass 68 % der Menschen Empfehlungen von Freunden und Bekannten vertrauen, aber nur 37 % den Vorschlägen von Algorithmen.

Dieses Vertrauen ist die eigentliche Vertrauens-Währung, die sich direkt in handfeste finanzielle Vorteile ummünzen lässt. Anstatt teuer neue Kunden zu akquirieren, aktivierst du deine bestehenden Mitglieder, die zu den überzeugendsten Markenbotschaftern werden – und das völlig kostenlos. Die Kosten für die Kundenbindung sind verschwindend gering im Vergleich zur Neukundenakquise. Unternehmen berichten, dass die Bindung eines Bestandskunden bis zu 80 % weniger kostet als die Gewinnung eines neuen. Eine engagierte Community ist der effektivste Motor für diese Kundenbindung.

Die Mitglieder fühlen sich nicht nur als Konsumenten, sondern als Teil von etwas Größerem. Sie geben wertvolles Feedback, verteidigen die Marke bei Kritik und ihre Empfehlungen haben eine deutlich höhere Konversionsrate. Im Kern verlagerst du also dein Marketingbudget von bezahlter Reichweite hin zu investierter Zeit in den Aufbau von Beziehungs-Kapital. Dieses Kapital zahlt langfristig Zinsen, die keine Werbekampagne je erreichen könnte.

Wie baue ich in 90 Tagen eine aktive Follower-Basis von 1.000 Personen auf?

Der Aufbau einer Community von null auf ist ein Marathon, kein Sprint. Doch mit einem strategischen Plan kannst du in 90 Tagen eine solide Basis von 1.000 echten, engagierten Followern schaffen. Vergiss Tricks und Hacks. Der Schlüssel liegt in konsistenter, wertschätzender und proaktiver Interaktion. Du musst dorthin gehen, wo deine Zielgruppe bereits Gespräche führt, und ein aktiver Teil davon werden. Sei der digitale Gastgeber, der die interessantesten Leute an einen Tisch – deinen Kanal – einlädt.

Ein bewährter Plan lässt sich in drei Phasen unterteilen:

  • Phase 1 (Tag 1-30): Die Phase des Zuhörens und Helfens. Deine Hauptaufgabe ist es, in deiner Nische sichtbar zu werden, indem du Mehrwert lieferst. Identifiziere 10-15 größere Accounts, thematisch passende Hashtags oder Gruppen, in denen sich deine Zielgruppe aufhält. Beantworte dort täglich Fragen, gib hilfreiche Ratschläge in den Kommentaren und interagiere mit den Beiträgen anderer. Dein Ziel ist nicht Selbstwerbung, sondern als hilfsbereiter Experte wahrgenommen zu werden.
  • Phase 2 (Tag 31-60): Die Phase der Einladung. Nachdem du erste Kontakte geknüpft hast, beginnst du, die Konversation auf deinen eigenen Kanal zu lenken. Etabliere wöchentliche Formate wie Live-Q&As, stelle gezielte Fragen in deinen Beiträgen und fordere aktiv zur Diskussion auf. Deine ersten Follower sind da – jetzt geht es darum, sie zu halten und zu aktivieren.
  • Phase 3 (Tag 61-90): Die Phase der Exklusivität. Belohne deine wachsende Community. Starte erste kleine Gewinnspiele nur für Mitglieder, teile exklusive Einblicke (Behind-the-Scenes) oder biete einen kleinen Wissensvorsprung. Dies stärkt das Gefühl der Zugehörigkeit und motiviert Mitglieder, Freunde und Kollegen einzuladen.

Vergiss dabei nicht die Brücke zwischen online und offline. Der Besuch von lokalen Netzwerk-Events, wie zum Beispiel von der IHK, kann eine Goldgrube sein. Ein persönliches Gespräch schafft eine viel stärkere Verbindung als hunderte Likes. Tausche dich aus und lade interessante Kontakte gezielt ein, Teil deines digitalen Stammtischs zu werden.

Zwei Personen auf einem deutschen Netzwerk-Event, die Visitenkarten austauschen und eine Verbindung zwischen offline und online herstellen.

Dieser 90-Tage-Plan ist intensiv, aber er baut das Fundament für nachhaltiges Wachstum. Jeder einzelne dieser ersten 1.000 Follower wird wertvoller sein als 10.000 gekaufte oder zufällig gesammelte Kontakte, weil er auf einer echten Beziehung basiert.

Organisches Wachstum oder Ads: Was für Start-ups in Deutschland?

Diese Frage stellt sich jedes Start-up und B2C-Unternehmen in Deutschland: Investieren wir unser knappes Budget in schnelle, messbare Reichweite durch Werbeanzeigen oder in den langsameren, aber nachhaltigeren Aufbau einer organischen Community? Die Antwort ist nicht entweder/oder, sondern eine Frage der Priorität und der langfristigen Strategie. Während Ads kurzfristig für Sichtbarkeit sorgen können, ist der Aufbau einer organischen Community die Investition in das Fundament deines Unternehmens: Vertrauen. Gerade in Deutschland, wo Konsumenten als besonders kritisch und qualitätsbewusst gelten, ist dieser Faktor nicht zu unterschätzen. Eine Mailchimp-Studie belegt, dass für 42 % der deutschen Käufer das Markenvertrauen einer der wichtigsten Kauffaktoren ist – oft noch vor dem Preis.

Werbeanzeigen haben ihre Berechtigung, um gezielt auf ein Angebot aufmerksam zu machen oder die Reichweite eines besonders starken Inhalts zu verstärken. Doch sie bauen keine Beziehung auf. Sobald das Budget aufgebraucht ist, versiegt auch der Traffic. Eine organische Community hingegen entwickelt eine Eigendynamik. Sie wird zu einem lebendigen Ökosystem, das auch dann noch für dich arbeitet, wenn du gerade keine Anzeigen schaltest. Zudem birgt das Werbegeschäft in Deutschland rechtliche Risiken (Stichwort UWG), die bei unsauberen Werbeversprechen schnell teuer werden können. Eine Empfehlung aus der Community ist dagegen juristisch und emotional unantastbar.

Die folgende Gegenüberstellung verdeutlicht die strategischen Unterschiede, basierend auf einer Analyse zum Einfluss von Kundenbewertungen und Community-Vertrauen:

Organisches Wachstum vs. Paid Ads für deutsche Start-ups
Kriterium Organisches Community-Building Paid Ads
Vertrauensaufbau 47,2% vertrauen Empfehlungen von Community Nur 10% vertrauen Unternehmenswebsites stark
Kosten pro Kunde 80% günstiger bei Bestandskunden Stetig steigende CPCs
Nachhaltigkeit Langfristige Bindung Endet mit Budget
Rechtssicherheit Weniger UWG-Risiken Strenge Werbeversprechen-Regeln

Für Start-ups und B2C-Unternehmen in Deutschland lautet die Empfehlung daher klar: Beginne vom ersten Tag an mit dem Aufbau deiner Community. Nutze Ads strategisch und dosiert, um diesen Prozess zu unterstützen, aber niemals als Ersatz dafür. Dein Beziehungs-Kapital ist dein wertvollstes Asset für die Zukunft.

Der Fehler, nur zu posten statt zu interagieren, der Engagement tötet?

Der größte Fehler, den Social-Media-Manager machen können, ist, ihre Kanäle als reine Sendeplattform zu betrachten. Sie investieren Stunden in die Erstellung perfekter Grafiken und Texte, drücken auf „Veröffentlichen“ und warten. Das ist kein Community Management, das ist Broadcasting. Eine Community entsteht erst dann, wenn ein Dialog stattfindet – eine Resonanz-Schleife aus Aktion und Reaktion. Jeder Kommentar, jede Frage, jede Erwähnung ist eine Einladung zum Gespräch. Wer diese Einladungen ignoriert, signalisiert Desinteresse und tötet das Engagement, bevor es überhaupt entstehen kann.

Stell dir deinen Kanal wie eine Party vor. Als guter Gastgeber begrüßt du jeden Gast (neuer Follower), stellst Leute einander vor (vernetzt Mitglieder) und sorgst dafür, dass interessante Gespräche entstehen (moderierst Diskussionen). Du würdest niemals nur auf der Bühne stehen und eine Rede halten, ohne dich danach unters Volk zu mischen. Genau das Gleiche gilt online. Aktives Community Management bedeutet, in der Kommentarsektion präsenter zu sein als im eigenen Feed. Wie Emilio Donaubauer, ein Top-Experte für Community Management, es treffend formuliert:

Antworte auf alle Kommentare – verzichte auf halbherzige ‚Danke!‘ Antworten. Bring wertvolle Konversationen ins Rollen – deine Kommentarsektion ist der perfekte Ort, um Einwände zu behandeln und Diskussionen zu führen.

– Emilio Donaubauer, Erfolg Magazin Top Experte

Diese tiefe Interaktion hat auch einen direkten Einfluss auf die Algorithmen. Plattformen wie Instagram oder YouTube belohnen Beiträge mit hoher Interaktion, insbesondere in den Kommentaren, mit mehr Sichtbarkeit. Ein aktiver Austausch signalisiert dem Algorithmus, dass dein Inhalt relevant ist und zu Gesprächen anregt. Dadurch werden deine Videos oder Posts an mehr Menschen ausgespielt. Du verwandelst deine Follower also nicht nur in eine Community, sondern auch in einen Hebel für organische Reichweite.

Nahaufnahme von Händen, die auf einer Tastatur tippen, symbolisiert die aktive und unmittelbare Interaktion eines Community Managers.

Der Wechsel von einer reinen Posting-Strategie zu einer Interaktions-Strategie ist der entscheidende Schritt. Plane täglich feste Zeitfenster ein, in denen du ausschließlich auf Kommentare antwortest, auf Story-Erwähnungen reagierst und in relevanten Gruppen mitdiskutierst. Sei ein präsenter, nahbarer und wertschätzender Gastgeber – und deine Community wird es dir mit Loyalität und Engagement danken.

Wann auf Social Media posten: Die beste Zeit für deutsche Nutzer?

Die Frage nach der „besten Zeit zum Posten“ ist eine der häufigsten im Social Media Management – und eine der irreführendsten. Zahlreiche Studien veröffentlichen allgemeingültige Zeitfenster, wie „dienstags um 11 Uhr“ oder „donnerstags zwischen 13 und 14 Uhr“. Diese Angaben sind jedoch im besten Fall eine vage Orientierung und im schlimmsten Fall schlichtweg falsch für deine spezifische Zielgruppe. Es gibt nicht DIE beste Zeit für „deutsche Nutzer“. Ein Student in Berlin hat ein anderes Nutzungsverhalten als eine berufstätige Mutter in Bayern.

Anstatt dich auf generische Ratschläge zu verlassen, musst du zum Detektiv deiner eigenen Community werden. Die Wahrheit liegt in deinen Daten. Jede große Plattform (Instagram, Facebook, TikTok, LinkedIn) bietet dir in ihren Business- oder Creator-Profilen detaillierte Analytics an. Hier findest du einen Bereich, der dir genau anzeigt, an welchen Tagen und zu welchen Uhrzeiten deine Follower am aktivsten sind. Dies ist dein einziger verlässlicher Ausgangspunkt.

Die richtige Frage lautet also nicht „Wann ist die beste Zeit?“, sondern „Wie finde ich die beste Zeit für *meinen* digitalen Stammtisch?“. Hier ist der Prozess:

  1. Analysiere deine Statistiken: Schau dir die Aktivitäts-Charts in deinen Insights an. Identifiziere die 2-3 aktivsten Zeitfenster pro Tag.
  2. Formuliere eine Hypothese: Basierend auf den Daten, nimm an: „Meine Community scheint mittwochs um 18 Uhr am empfänglichsten zu sein.“
  3. Teste und miss: Poste für 2-4 Wochen konsistent zu diesen Spitzenzeiten. Beobachte genau das Engagement in der ersten Stunde nach dem Posten (Likes, Kommentare, Shares). Dies ist der kritischste Zeitraum.
  4. Experimentiere mit Gegenproben: Poste bewusst außerhalb dieser Stoßzeiten. Manchmal kann ein Post zu einer unkonventionellen Zeit (z.B. Sonntagabend) überraschend gut funktionieren, weil die Konkurrenz im Feed geringer ist.
  5. Iteriere und passe an: Deine Community und ihr Verhalten ändern sich. Überprüfe deine „besten Zeiten“ alle 2-3 Monate und passe deine Posting-Strategie entsprechend an.

Höre auf, nach einer magischen Formel zu suchen. Die beste Zeit zum Posten ist dann, wenn deine Community zuhört. Deine Aufgabe ist es, durch datengestütztes Experimentieren herauszufinden, wann das genau ist.

LinkedIn oder Xing: Welche Plattform für B2B-Akquise in Deutschland?

Auch wenn dein Fokus als B2C-Unternehmen klar auf Plattformen wie Instagram oder Facebook liegt, ist der Blick auf die B2B-Welt lehrreich. Die Frage „LinkedIn oder Xing?“ ist ein Klassiker im deutschen Geschäftskontext und illustriert ein wichtiges Prinzip: die Wahl der Plattform muss zur Kultur der Zielgruppe passen. Xing gilt traditionell als die deutschsprachige, auf den DACH-Raum fokussierte Plattform. Die Atmosphäre ist oft etwas formeller und stärker auf HR-Themen, Jobsuche und lokales Networking ausgerichtet. Es ist das digitale Äquivalent eines etablierten deutschen Branchenverbands.

LinkedIn hingegen ist internationaler, dynamischer und stärker Content-getrieben. Hier geht es weniger um das Verwalten von Kontakten als vielmehr um das Teilen von Expertise, den Aufbau einer Personal Brand und globale Vernetzung. Es ist die digitale Bühne für Vordenker und Fachexperten. Für die B2B-Akquise in Deutschland hat LinkedIn in den letzten Jahren klar die Nase vorn, weil es bessere Möglichkeiten für Content-Marketing und Engagement bietet.

Was kannst du nun als B2C-Manager daraus lernen? Drei Dinge. Erstens: Jede Plattform hat ihre eigene, ungeschriebene Kultur. Was auf TikTok funktioniert, wirkt auf LinkedIn deplatziert. Du musst die Sprache und die Erwartungen des jeweiligen „Raumes“ verstehen. Zweitens: Der Grundgedanke der B2B-Akquise – der Aufbau einer professionellen Vertrauensbeziehung, bevor ein Geschäft zustande kommt – ist 1:1 auf hochwertiges B2C-Community-Management übertragbar. Dein Ziel ist es ebenfalls, dich als vertrauenswürdiger Experte in deiner Nische zu positionieren.

Drittens: Selbst im B2C-Kontext können diese Plattformen nützlich sein, um strategische Partnerschaften mit anderen Unternehmen, Influencern oder Journalisten aufzubauen. Deine Community profitiert enorm, wenn du Kooperationen eingehst, die ihr einen Mehrwert bieten. Der Blick über den B2C-Tellerrand hilft dir also, die Mechanismen von Vertrauensaufbau und strategischer Vernetzung besser zu verstehen – die universellen Gesetze jeder erfolgreichen Community.

Wie Sie einen Content-Plan entwickeln, der 30% mehr Anfragen generiert?

Ein erfolgreicher Content-Plan ist mehr als nur eine Liste von Posting-Ideen. Er ist die strategische Blaupause, die deine Community-Ziele in konkrete Handlungen übersetzt. Um signifikant mehr Anfragen zu generieren, muss dein Plan von einer reinen „Sende-Mentalität“ zu einer „Interaktions-Architektur“ wechseln. Jeder Inhalt sollte nicht nur informieren, sondern auch eine Tür für ein Gespräch öffnen. Anstatt zu fragen „Was will ich heute posten?“, frage dich: „Welche Konversation möchte ich heute starten?“

Der Schlüssel zu einem Plan, der Anfragen fördert, liegt in der Mischung aus verschiedenen Inhaltstypen, die unterschiedliche Bedürfnisse der Community ansprechen. Eine bewährte Methode ist die Aufteilung in sogenannte Content-Säulen. Anstatt täglich spontan zu entscheiden, was gepostet wird, definierst du 3-5 übergeordnete Themen, die für deine Zielgruppe relevant sind. Zum Beispiel: „Anwendungstipps“, „Blick hinter die Kulissen“, „Community-Fragen“ und „Erfolgsgeschichten von Kunden“. Diese Säulen geben deinem Kanal eine verlässliche Struktur und sorgen dafür, dass du alle relevanten Aspekte abdeckst.

Innerhalb dieser Struktur geht es darum, Inhalte zu schaffen, die nicht nur konsumiert, sondern beantwortet werden. Stelle offene Fragen, starte Umfragen, die zu Diskussionen anregen, oder erstelle Posts, die gezielt darauf ausgelegt sind, User-Generated Content zu provozieren (z.B. „Zeigt uns, wie ihr unser Produkt nutzt!“). Dein Ziel ist es, aus passiven Zuschauern aktive Mitgestalter zu machen. Jeder Kommentar ist eine potenzielle Anfrage, jede Direktnachricht ein warmer Lead. Ein Plan, der systematisch diese Interaktionen fördert, wird zwangsläufig zu mehr Geschäftsanfragen führen.

Ihr Action-Plan: Content-Strategie für messbare Ergebnisse

  1. Zielgruppen-Analyse: Definiere die Top-3-Fragen oder -Probleme deiner Community. Dein gesamter Content muss darauf eine Antwort geben.
  2. Content-Säulen festlegen: Lege 3-5 thematische Säulen fest (z.B. Bildung, Inspiration, Unterhaltung, Community-Interaktion), die du wöchentlich rotierst.
  3. Interaktions-Format wählen: Plane pro Woche mindestens einen Post ein, der explizit zur Interaktion aufruft (Q&A, Umfrage, „Fülle den Satz aus…“).
  4. KPIs definieren: Miss nicht nur Likes. Verfolge die Anzahl der Kommentare, der gespeicherten Beiträge und vor allem der gestarteten Direktnachrichten als Indikator für echtes Interesse.
  5. Review-Zyklus etablieren: Analysiere am Ende jedes Monats, welche Content-Säule und welches Format die meisten qualifizierten Interaktionen (und Anfragen) generiert hat, und passe den Plan an.

Das Wichtigste in Kürze

  • Echtes Community-Wachstum basiert auf dem Aufbau von Vertrauen und Beziehungen, nicht auf reiner Follower-Anzahl.
  • Konsequente und wertschätzende Interaktion ist der Hebel, um Engagement zu fördern und Algorithmen positiv zu beeinflussen.
  • Ein strategischer Content-Plan, der auf Interaktion statt auf Senden ausgelegt ist, verwandelt eine Community in eine Quelle für qualifizierte Anfragen.

Auf welchen digitalen Plattformen erreiche ich meine Kunden effektiv?

Die Wahl der richtigen Plattform ist eine der wichtigsten strategischen Entscheidungen. Sie sollte nicht darauf basieren, wo die meisten Nutzer sind, sondern darauf, wo du am besten den digitalen Stammtisch für deine spezifische Zielgruppe einrichten kannst. Jede Plattform hat eine eigene Dynamik, eine eigene Kultur und begünstigt unterschiedliche Arten von Interaktion. Anstatt zu versuchen, überall präsent zu sein, konzentriere dich auf ein oder zwei Kanäle, auf denen du wirklich exzellent sein kannst.

Für B2C-Unternehmen in Deutschland sind die relevantesten Plattformen oft:

  • Instagram: Ideal für visuell ansprechende Produkte und Marken. Die Kombination aus Feed, Stories, Reels und Direktnachrichten bietet ein reichhaltiges Ökosystem für Community Building. Stories-Sticker wie Umfragen, Quizze und Fragen sind exzellente Werkzeuge, um niedrigschwellig ins Gespräch zu kommen.
  • Facebook: Besonders die Facebook-Gruppen sind ein unschätzbares Werkzeug. Eine eigene, geschlossene Gruppe zu deinem Thema oder deiner Marke kann zum ultimativen digitalen Stammtisch werden – einem geschützten Raum für intensiven Austausch unter Gleichgesinnten.
  • TikTok: Perfekt für jüngere Zielgruppen und Marken, die auf Authentizität, Kreativität und Unterhaltung setzen. Die Kultur ist schnelllebig und trendbasiert, bietet aber enorme Chancen für virale organische Reichweite, wenn man die Sprache der Plattform spricht.
  • Pinterest: Eine oft unterschätzte Plattform, die weniger ein soziales Netzwerk als eine visuelle Suchmaschine ist. Ideal für Branchen wie Deko, DIY, Rezepte oder Mode, um langlebige, inspirierende Inhalte zu platzieren, die über Monate Traffic generieren.

Die entscheidende Frage bei der Auswahl lautet: Welche Plattform ermöglicht die Art von Gesprächen, die du führen möchtest? Wenn deine Marke von tiefgehenden Diskussionen lebt, ist eine Facebook-Gruppe vielleicht besser als der schnelle Feed von TikTok. Wenn du auf visuelle Inspiration setzt, ist Instagram oder Pinterest dein Zuhause. Analysiere, wo deine Zielgruppe bereits heute nach Lösungen und Austausch sucht, und baue deinen Stammtisch genau dort auf – als der beste Gastgeber weit und breit.

Die strategische Plattformwahl ist das Fundament. Es ist entscheidend zu verstehen, wie du deine Kunden auf den für sie relevanten digitalen Kanälen gezielt ansprichst.

Der Weg von einem passiven Follower zu einem zahlenden Kunden ist kein Verkaufstrichter, sondern eine Beziehungsreise. Indem du dich darauf konzentrierst, einen echten Mehrwert und einen Raum für Zugehörigkeit zu schaffen, wird der Verkauf zu einer natürlichen und willkommenen Konsequenz. Beginne noch heute damit, nicht nur Inhalte zu senden, sondern Gespräche zu starten und deinen digitalen Stammtisch aufzubauen.

Geschrieben von Anna Becker, Anna Becker ist Senior Digital Marketing Strategin mit 12 Jahren Erfahrung in der Entwicklung und Umsetzung datengetriebener Marketingkampagnen für B2B- und B2C-Unternehmen im deutschsprachigen Raum. Sie leitet derzeit das Performance-Marketing-Team einer Digitalagentur mit 85 Mitarbeitern in Hamburg und ist spezialisiert auf Content-Strategie, Social-Media-Marketing, Zielgruppensegmentierung und ROI-Optimierung. Anna ist zertifizierte Google Ads- und Facebook Blueprint-Expertin.