
Ein sicheres Smart Home ist kein Widerspruch, sondern eine Frage der richtigen Architektur.
- Der größte Fehler ist, smarte Geräte ohne strategische Abschirmung in Ihr Haupt-WLAN zu integrieren.
- Die Lösung liegt in der bewussten Trennung Ihres Netzwerks (VLAN) und der Priorisierung von lokalen, cloud-unabhängigen Standards wie Matter.
Empfehlung: Beginnen Sie nicht mit dem Kauf von Geräten, sondern mit der Planung Ihrer privaten Komfortzone, in der Sie die volle Kontrolle über Ihre Daten behalten.
Die Vorstellung ist verlockend: Ein Zuhause, das mitdenkt, die Heizung von allein regelt, das Licht bei Betreten des Raumes einschaltet und Sie mit der perfekten Atmosphäre nach einem langen Arbeitstag empfängt. Dieser Traum von Komfort und Effizienz wird jedoch oft von einer wachsenden Sorge überschattet: dem Datenschutz-Albtraum. Wie viele meiner persönlichen Daten sende ich an anonyme Konzerne? Was passiert bei einem Hackerangriff? Und funktioniert mein teures System überhaupt noch, wenn das Internet ausfällt oder der Hersteller seinen Dienst einstellt?
Viele Ratgeber bleiben bei oberflächlichen Tipps wie „wählen Sie ein sicheres Passwort“ stehen oder listen schlicht die Vor- und Nachteile verschiedener smarter Glühbirnen auf. Sie adressieren damit aber nicht die fundamentale Angst technikaffiner Hausbesitzer in Deutschland: den Verlust der Kontrolle, der digitalen Souveränität in den eigenen vier Wänden. Das Gefühl, für ein Plus an Komfort einen unkalkulierbaren Preis in Form der eigenen Privatsphäre zu zahlen, führt oft zur Lähmung. Die Entscheidung für oder gegen ein Smart Home wird als unüberbrückbarer Gegensatz wahrgenommen.
Doch was wäre, wenn die wahre Lösung nicht im Verzicht, sondern in einer intelligenteren Strategie liegt? Dieser Leitfaden bricht mit der Idee, dass Komfort und Datenschutz Feinde sind. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihr Smart Home als eine private Komfortzone konzipieren – eine strategisch abgeschirmte Umgebung, in der Sie die Vorteile der Vernetzung genießen, ohne die Kontrolle über Ihre Daten abzugeben. Der Schlüssel liegt nicht in der Vermeidung von Technologie, sondern in ihrer bewussten und souveränen Gestaltung.
Wir führen Sie von den handfesten Vorteilen in Sachen Zeit- und Energieersparnis über einen pragmatischen 5-Phasen-Plan bis hin zur entscheidenden Architekturebene: der Netzwerksegmentierung. So bauen Sie ein Zuhause auf, das nicht nur smart, sondern vor allem sicher ist.
Inhaltsverzeichnis: Ihr Weg zum sicheren und smarten Zuhause
- Warum ein Smart Home täglich 1 Stunde Aufwand und 15% Energie spart?
- Wie Sie Ihr Smart Home in 5 Phasen ohne Überforderung aufbauen?
- Matter, Zigbee oder Hersteller-Systeme: Was für Deutschland 2024+?
- Der Fehler, smarte Geräte ohne Netzwerk-Segmentierung zu betreiben?
- Wann Cloud-Smart-Home zum Problem wird: Die 5 Risiken?
- Wie Sie in 5 Schritten die für Sie nützlichsten Tech-Tools finden?
- Wie Sie die optimale PV-Größe für Ihr Haus in 6 Schritten berechnen?
- Welche neuen Technologien vereinfachen mein Leben wirklich spürbar?
Warum ein Smart Home täglich 1 Stunde Aufwand und 15% Energie spart?
Bevor wir uns den wichtigen Datenschutzaspekten widmen, lohnt ein Blick auf die konkreten Vorteile, die ein durchdachtes Smart Home im Alltag bringt. Oft werden die Einsparungen als abstraktes Versprechen wahrgenommen, doch die Zahlen sprechen eine klare Sprache. Der Haupttreiber für die Adoption in Deutschland ist die Effizienz. Für fast 69 Prozent der Nutzer war das Energiesparen ein zentraler Grund für die Anschaffung von Smart-Home-Geräten.
Diese Einsparungen sind keine Theorie. Eine Studie von reichelt elektronik bestätigt, dass bereits 59% der Smart Home Nutzer in Deutschland nachweislich Strom- oder Energiekosten gespart haben. Die größten Hebel liegen hier in der intelligenten Heizungssteuerung, die Räume nur bei Bedarf temperiert und bei geöffnetem Fenster automatisch herunterregelt, sowie in der automatischen Lichtsteuerung, die verhindert, dass unnötig Energie verbraucht wird. Einsparungen von 15% bei den Heizkosten sind dabei ein realistischer Wert.
Neben dem Geldbeutel wird vor allem Ihr Zeitkonto entlastet. Wiederkehrende, monotone Aufgaben werden automatisiert. Denken Sie an das tägliche Herauf- und Herunterfahren der Rollläden, das Ausschalten aller Lichter beim Verlassen des Hauses oder das Überprüfen, ob alle Fenster geschlossen sind. Durch die Erstellung von „Szenen“ – wie einer „Guten-Morgen-Routine“, die langsam das Licht dimmt, die Kaffeemaschine startet und die Heizung im Bad aktiviert – entfallen unzählige kleine Handgriffe. Aufsummiert können diese automatisierten Abläufe leicht bis zu einer Stunde manuellen Aufwand pro Tag einsparen, Zeit, die Sie für wichtigere Dinge nutzen können.
Wie Sie Ihr Smart Home in 5 Phasen ohne Überforderung aufbauen?
Der Gedanke an ein voll vernetztes Zuhause kann überwältigend wirken. Viele scheitern, weil sie versuchen, alles auf einmal zu realisieren. Ein systematischer Aufbau in Phasen ist der Schlüssel zum Erfolg und verhindert Frustration. In Deutschland nutzen bereits 44% der Menschen mindestens eine Smart-Home-Anwendung – Sie sind also in guter Gesellschaft. Der beste Weg ist, schrittweise eine solide Basis zu schaffen und diese dann gezielt zu erweitern.

Anstatt wahllos Geräte zu kaufen, folgen Sie einer bewährten Strategie, die auf einem stabilen Fundament aufbaut und Komplexität schrittweise hinzufügt. Dies gibt Ihnen die Möglichkeit, jede neue Komponente zu verstehen und sicher zu integrieren.
- Phase 1: Das WLAN-Fundament schaffen. Alles beginnt mit einem starken und stabilen WLAN-Signal. Positionieren Sie Ihren Router zentral. Bei größeren Häusern oder mehreren Etagen ist ein Mesh-System unerlässlich, um eine lückenlose Abdeckung sicherzustellen. Dies ist die absolute Grundlage für alle weiteren Schritte.
- Phase 2: Mit einfachen Aktoren beginnen. Starten Sie mit smarten Steckdosen und austauschbaren LED-Lampen (z. B. Philips Hue, WiZ). Diese erfordern keine Elektroinstallation, bieten sofort sichtbare Erfolge und machen Sie mit den Grundlagen der App-Steuerung und einfachen Zeitplänen vertraut.
- Phase 3: Die Heizungssteuerung integrieren. Smarte Heizkörperthermostate sind der größte Hebel zur Energieeinsparung. Sie ermöglichen eine präzise Steuerung jedes Raumes und amortisieren sich oft schon innerhalb von ein bis zwei Heizperioden.
- Phase 4: Sicherheitskomponenten hinzufügen. Nun ist es Zeit für Tür- und Fenstersensoren, Bewegungsmelder oder smarte Rauchmelder. Diese erhöhen nicht nur die Sicherheit, sondern können auch als Auslöser für Automatisierungen dienen (z. B. „Licht im Flur an, wenn Haustür nachts geöffnet wird“).
- Phase 5: Intelligenz durch Automatisierung. In dieser finalen Phase verknüpfen Sie alle Komponenten. Sie erstellen komplexe Szenen und Regeln, die auf Zeit, Sensordaten oder Ihren Standort (Geofencing) reagieren. Jetzt wird Ihr Zuhause wirklich „smart“.
Matter, Zigbee oder Hersteller-Systeme: Was für Deutschland 2024+?
Die Wahl des richtigen technischen Unterbaus ist eine der wichtigsten strategischen Entscheidungen. Lange Zeit war die Smart-Home-Welt fragmentiert: Geräte verschiedener Hersteller sprachen unterschiedliche „Sprachen“ (Funkstandards) und ließen sich oft nur über Umwege oder gar nicht miteinander verbinden. Für ein zukunftssicheres und datenschutzfreundliches System in Deutschland ist die Wahl des Standards entscheidend.
Der Trend geht eindeutig weg von proprietären, Cloud-gebundenen Insellösungen hin zu offenen, lokalen Standards. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die wichtigsten Optionen und ihre Relevanz.
| Standard | Reichweite | Stromverbrauch | Cloud-Zwang | Zukunftssicherheit |
|---|---|---|---|---|
| Matter | Mittel | Variabel | Nein | Sehr hoch |
| Zigbee | Hoch (Mesh) | Sehr niedrig | Optional | Hoch |
| Z-Wave | Hoch (Mesh) | Niedrig | Optional | Mittel |
| WLAN | Mittel | Hoch | Oft ja | Mittel |
| Proprietär | Variabel | Variabel | Meist ja | Niedrig |
Die klare Empfehlung für 2024 und darüber hinaus ist, auf Matter zu setzen. Dieser neue Standard, getragen von Giganten wie Apple, Google, Amazon und Samsung, ist darauf ausgelegt, die Interoperabilitätsprobleme zu lösen. Der entscheidende Vorteil für datenschutzbewusste Nutzer: Matter ist per Design auf lokale Steuerung ausgelegt. Die Geräte kommunizieren direkt miteinander im heimischen Netzwerk, ohne den Umweg über die Cloud eines Herstellers gehen zu müssen. Das erhöht nicht nur die Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit, sondern gibt Ihnen auch die Hoheit über Ihre Daten zurück.
Zigbee bleibt ebenfalls eine exzellente Wahl, insbesondere für batteriebetriebene Sensoren, da es extrem stromsparend ist. Viele Zigbee-Geräte können zudem per Software-Update Matter-fähig gemacht werden. Die Strategie sollte also sein, bei Neuanschaffungen auf das Matter-Logo zu achten oder Zigbee-Geräte zu wählen, die eine lokale Steuerung über eine Bridge (wie die Philips Hue Bridge oder Home Assistant) ermöglichen und eine klare Matter-Roadmap haben. Von rein WLAN-basierten Geräten kleinerer Hersteller, die eine eigene Cloud-App erzwingen, ist aus Datenschutz- und Zukunftssicherheitsgründen eher abzuraten.
Der Fehler, smarte Geräte ohne Netzwerk-Segmentierung zu betreiben?
Dies ist der kritischste Punkt für jeden, der Komfort und Datenschutz ernsthaft miteinander verbinden will. Der größte Fehler, den die meisten Nutzer begehen, ist, ihre smarten Geräte – von der Glühbirne über den Saugroboter bis hin zur Überwachungskamera – einfach in ihr Haupt-WLAN zu integrieren. In diesem Netzwerk befinden sich auch Ihre sensibelsten Geräte: Ihr Laptop mit Online-Banking, Ihr PC mit privaten Dokumenten und Ihr Smartphone.
Das Problem: Viele Smart-Home-Geräte, insbesondere von weniger bekannten Herstellern, haben eine notorisch schlechte Sicherheitsbilanz. Sie erhalten selten Updates und sind oft einfache Angriffsziele. Gelingt es einem Angreifer, ein solches Gerät zu kapern, hat er potenziell Zugriff auf Ihr gesamtes Heimnetzwerk. Das Bewusstsein für diese Gefahr wächst, wie das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bestätigt.
42 Prozent der Befragten haben schon einmal gehört, dass auch Smarthome-Geräte von einer Infektion mit Schadsoftware betroffen sein können
– BSI, Cybersicherheitsmonitor 2024
Die professionelle Lösung für dieses Problem ist die Netzwerk-Segmentierung. Stellen Sie es sich wie eine digitale Quarantänestation vor. Sie erstellen ein separates, isoliertes Netzwerk (ein sogenanntes VLAN oder ein einfaches Gäste-WLAN) ausschließlich für Ihre Smart-Home-Geräte. Dieses „IoT-Netzwerk“ hat zwar Zugang zum Internet, aber es ist durch Firewall-Regeln strikt vom Zugriff auf Ihr Haupt-Netzwerk („Vertrauens-Netzwerk“) abgekoppelt.

Selbst wenn nun ein Gerät in diesem IoT-Netzwerk kompromittiert wird, bleibt der Angreifer in diesem Ghetto gefangen. Er kann keinen Schaden in Ihrem Hauptnetzwerk anrichten, wo Ihre wirklich wichtigen Daten liegen. Diese strategische Abschirmung ist der Kern einer jeden sicheren Smart-Home-Architektur und der entscheidende Schritt zur Schaffung Ihrer privaten Komfortzone.
Ihr Plan zur Netzwerk-Abschirmung: VLAN-Einrichtung
- Separates IoT-VLAN anlegen: Loggen Sie sich in Ihren Router ein (z.B. Fritz!Box, Unifi) und erstellen Sie ein neues VLAN mit einer eigenen ID (z.B. VLAN 10) oder aktivieren Sie das Gäste-WLAN für diesen Zweck.
- Firewall-Regeln definieren: Konfigurieren Sie die Firewall so, dass Geräte aus dem IoT-VLAN (Gäste-WLAN) auf das Internet zugreifen dürfen, aber niemals auf Geräte in Ihrem Hauptnetzwerk.
- Geräte zuweisen: Verbinden Sie alle Ihre Smart-Home-Geräte ausschließlich mit diesem neuen, isolierten IoT-WLAN. Ihre Laptops, PCs und Smartphones bleiben im sicheren Haupt-WLAN.
- MAC-Adressfilterung aktivieren: Erlauben Sie als zusätzliche Sicherheitsstufe nur den bekannten MAC-Adressen Ihrer eigenen Smart-Home-Geräte den Zugang zum IoT-Netzwerk.
- Regelmäßige Überprüfung: Kontrollieren Sie in den Router-Einstellungen regelmäßig, welche Geräte in welchem Netzwerk verbunden sind, um ungebetene Gäste schnell zu identifizieren.
Wann Cloud-Smart-Home zum Problem wird: Die 5 Risiken?
Viele günstige Smart-Home-Geräte erkaufen ihre einfache Einrichtung mit einer tiefen und oft intransparenten Abhängigkeit von der Cloud des Herstellers. Jede Aktion, jeder Befehl und oft auch sensible Daten wie Kamerastreams werden über Server geleitet, die irgendwo auf der Welt stehen. Diese Abhängigkeit birgt erhebliche Risiken, die oft erst dann offensichtlich werden, wenn es zu spät ist. Erschwerend kommt hinzu, dass viele Nutzer grundlegende Sicherheitsvorkehrungen missachten; so lassen erschreckende 47% der Smart Home Nutzer die leicht zu knackenden Standardpasswörter unverändert.
Hier sind die fünf größten Probleme, die eine reine Cloud-Abhängigkeit mit sich bringt:
- 1. Datenschutz und Datenmissbrauch: Sie wissen nicht, welche Daten genau gesammelt, wie sie analysiert und an wen sie möglicherweise weiterverkauft werden. Ihre Verhaltensmuster werden zur Ware.
- 2. Ausfall bei Internetstörung: Fällt Ihr Internetanschluss aus, werden viele Cloud-abhängige Geräte zu teurem Elektroschrott. Selbst grundlegende Funktionen wie das Einschalten einer Lampe per Schalter können versagen.
- 3. Hersteller-Insolvenz oder Dienst-Einstellung: Geht der Hersteller pleite oder beschließt, den Dienst einzustellen, werden Ihre Geräte von einem Tag auf den anderen unbrauchbar. Beispiele wie Conrad Connect oder Gigaset Smart Home haben dies schmerzlich gezeigt.
- 4. Latenz und verzögerte Reaktionen: Jeder Befehl muss erst zum Server des Herstellers und wieder zurück. Dies führt zu spürbaren Verzögerungen, die besonders bei Lichtschaltern oder Bewegungsmeldern störend sind.
- 5. Sicherheitsrisiko durch zentrale Angriffsfläche: Ein erfolgreicher Hackerangriff auf die Server eines Herstellers kann Millionen von Haushalten gleichzeitig betreffen, Passwörter kompromittieren oder den Zugriff auf Kameras ermöglichen.
Die Alternative liegt in lokalen Steuerungssystemen. Plattformen wie Home Assistant, ioBroker oder Homematic IP verarbeiten alle Daten und Automatisierungen direkt bei Ihnen zu Hause auf einer kleinen Zentrale (z. B. einem Raspberry Pi). Sie sind das Gehirn Ihres Smart Homes und funktionieren auch komplett ohne Internetverbindung. Selbst etablierte Hersteller wie Philips Hue bieten mit ihren Bluetooth-Varianten und der lokalen Verarbeitung über die Hue Bridge eine exzellente, datenschutzfreundliche Lösung an, die Timer und Routinen auch offline beherrscht.
Wie Sie in 5 Schritten die für Sie nützlichsten Tech-Tools finden?
Nachdem wir die fundamentalen Sicherheits- und Architekturfragen geklärt haben, stellt sich die Frage: Welche Technologien vereinfachen mein Leben wirklich? Der Markt ist überschwemmt mit Gadgets, doch nicht jedes davon ist eine sinnvolle Ergänzung. Ein technologiegetriebener Ansatz, bei dem man Geräte kauft und dann nach einem Anwendungsfall sucht, führt oft zu Frust und ungenutzter Technik. Viel effektiver ist ein problemorientierter Ansatz.
Die besten Tech-Tools sind jene, die ein echtes, alltägliches Problem für Sie lösen. Eine Studie unterstreicht diesen Punkt: Überwältigende 88% der Befragten geben an, dass Smart Home ihr Leben leichter macht – aber nur, wenn es richtig eingesetzt wird. Finden Sie Ihre persönlichen „Problemlöser“ mit dieser systematischen Methode:
- Erstellen Sie eine „Nerv-Liste“: Nehmen Sie sich eine Woche Zeit und notieren Sie alle kleinen Dinge, die Sie im Haushalt täglich stören oder Zeit kosten. Beispiele: „Das Licht im Keller brennt immer unnötig“, „Morgens ist es im Bad eiskalt“, „Ich vergesse oft, die Fenster vor dem Verlassen zu schließen“.
- Recherchieren Sie in Communities: Suchen Sie gezielt in Foren (z. B. ioBroker-Forum, Home Assistant Community) nach Lösungen für die Punkte auf Ihrer Nerv-Liste. Sie werden überrascht sein, wie andere Nutzer genau diese Probleme bereits elegant gelöst haben.
- Bewerten Sie die Familientauglichkeit: Die beste Automatisierung ist nutzlos, wenn sie nur von einer Person bedient werden kann. Funktioniert die Lösung auch ohne App, z. B. über einen normalen Wandschalter? Ist sie intuitiv für alle Familienmitglieder?
- Berechnen Sie den Return on Investment (ROI): Stellen Sie die Anschaffungskosten den erwarteten Einsparungen (Energie, Zeit) oder dem gewonnenen Komfort gegenüber. Ein smarter Heizkörperthermostat hat einen klaren finanziellen ROI, eine smarte Ambientebeleuchtung eher einen emotionalen.
- Testen Sie mit günstigen Alternativen: Bevor Sie in teure Markenprodukte investieren, testen Sie das Prinzip mit einer günstigeren Alternative. Wenn Sie feststellen, dass ein Bewegungsmelder im Flur wirklich nützlich ist, können Sie später immer noch auf ein hochwertigeres Modell umsteigen.
Wie Sie die optimale PV-Größe für Ihr Haus in 6 Schritten berechnen?
Die intelligente Vernetzung Ihres Zuhauses entfaltet ihr volles Potenzial, wenn sie mit nachhaltiger Energieerzeugung kombiniert wird. Eine Photovoltaik (PV)-Anlage auf dem eigenen Dach ist nicht nur ein Beitrag zur Energiewende, sondern auch ein entscheidender Schritt in Richtung Autarkie und Kostensenkung. Die wahre Magie entsteht, wenn Ihr Smart Home weiß, wann die Sonne scheint, und den erzeugten Strom optimal nutzt.
Die Dimensionierung der PV-Anlage ist dabei entscheidend, aber es geht nicht nur um die maximale Fläche. Es geht darum, eine Balance zwischen Ihrem Jahresstromverbrauch, Ihrem Autarkiewunsch und der Wirtschaftlichkeit zu finden. Ein wesentlicher Faktor, der oft übersehen wird, ist die zukünftige Entwicklung Ihres Verbrauchs. Planen Sie die Anschaffung eines E-Autos oder einer Wärmepumpe? Diese Großverbraucher müssen von Anfang an in die Berechnung einfließen.
Die eigentliche Synergie mit dem Smart Home liegt in der Optimierung des Eigenverbrauchs. Anstatt überschüssigen Solarstrom für eine geringe Vergütung ins Netz einzuspeisen, kann Ihr intelligentes Zuhause diesen Strom gezielt nutzen. Eine Analyse des Öko-Instituts zeigt, dass die intelligente Verknüpfung von PV-Anlage und Smart-Home-Komponenten den Eigenverbrauch signifikant erhöht. Das System kann automatisch die Waschmaschine, den Geschirrspüler oder die Ladestation für das E-Auto starten, wenn ein Stromüberschuss von der PV-Anlage gemeldet wird. So steigern Sie Ihren Autarkiegrad und machen sich unabhängiger von steigenden Strompreisen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein sicheres Smart Home beginnt mit einer strategischen Planung, nicht mit dem Kauf von Geräten.
- Die Trennung Ihres Netzwerks in ein privates Haupt-Netz und ein isoliertes IoT-Netz (VLAN/Gäste-WLAN) ist die wichtigste, nicht verhandelbare Sicherheitsmaßnahme.
- Priorisieren Sie offene, lokal steuerbare Standards wie Matter, um die Abhängigkeit von Hersteller-Clouds und die damit verbundenen Risiken zu minimieren.
Welche neuen Technologien vereinfachen mein Leben wirklich spürbar?
Am Ende des Tages geht es bei einem wirklich smarten Zuhause nicht um die Anzahl der vernetzten Geräte oder die Komplexität der Automatisierungen. Es geht um das Gefühl, dass die Technologie im Hintergrund agiert, um Ihnen das Leben unauffällig und spürbar zu erleichtern. Die besten Technologien sind jene, die verschwinden, die keine ständige Interaktion über eine App erfordern, sondern die einfach funktionieren.
Die spürbarsten Vereinfachungen entstehen oft durch eine Kombination aus einfachen Sensoren und intelligenten Regeln. Ein Präsenzmelder, der erkennt, ob jemand im Raum ist, und das Licht, die Heizung und die Musik entsprechend steuert, ist unendlich viel wertvoller als eine per App farblich einstellbare Glühbirne. Ein Türsensor, der Ihnen beim Verlassen des Hauses meldet, dass die Terrassentür noch offensteht, schafft mehr Sicherheit und Seelenfrieden als eine hochauflösende Kamera, deren Aufnahmen in einer unsicheren Cloud landen.

Die wahre Innovation liegt in der Schaffung einer responsiven Umgebung, die sich an Ihre Bedürfnisse anpasst, ohne dass Sie aktiv darüber nachdenken müssen. Es ist die Rückkehr zur Kontrolle und zur digitalen Souveränität. Indem Sie eine sichere, lokal gesteuerte Architektur aufbauen, schaffen Sie sich Ihre private Komfortzone. In diesem geschützten Raum können Sie dann gezielt jene Technologien einsetzen, die echte Probleme lösen und Ihren Alltag bereichern – ohne den faden Beigeschmack der permanenten Überwachung.
Beginnen Sie noch heute damit, nicht nur Ihr Zuhause zu vernetzen, sondern Ihre persönliche, sichere Komfortzone zu entwerfen. Der erste Schritt ist nicht der Kauf eines Geräts, sondern die strategische Planung Ihrer Netzwerksicherheit – für ein Zuhause, das Ihnen dient und nicht fremden Konzernen.
Häufige Fragen zum Thema Smart Home und Datenschutz
Welche Daten sammeln Smart-TVs ohne mein Wissen?
Smart-TVs sammeln Surf- und Klickverhalten, biometrische Merkmale wie die Stimme, und der Datenfluss läuft oft intransparent im Hintergrund ab.
Kann ich Smart Home auch komplett offline nutzen?
Ja, viele Systeme wie Home Assistant, ioBroker oder Homematic IP funktionieren vollständig lokal ohne Internetverbindung für die Grundfunktionen.
Was passiert mit meinen Geräten bei Hersteller-Insolvenz?
Cloud-abhängige Geräte werden oft unbrauchbar. Beispiele sind Conrad Connect oder Gigaset Smart Home, die ihren Dienst einstellten.